Generationenwohnen in langfristiger Perspektive

    Mit einem praxisorientierten Forschungsprojekt untersucht das ETH Wohnforum – in Kooperation mit der Careum Forschung – Generationenwohnprojekte in langfristiger Perspektive. Nach mehreren Jahren wird der Blick zurück auf die innovative Ursprungsidee gerichtet und die Entwicklung des Projekts bis hin zum heute gelebten Wohnalltag reflektiert.

    (Bild: freepik.com) Projekt der Zukunft: Es ist ein Wunsch eines Grossteils der älteren Bevölkerung, in einem Haus mit verschiedenen Generationen zu wohnen.

    Das ETH Wohnforum – ETH CASE (Centre for Research on Architecture, Society & the Built Environment) am Departement Architektur der ETH Zürich ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum, das sich mit der Gestaltung lebenswerter Wohnumwelten befasst. Sein Ziel ist es, Grundlagen, Strategien und anwendungsorientierte Lösungsvorschläge zu Fragen des Wohnens zu erarbeiten. Das Forschungsinstitut der Careum Hochschule Gesundheit tickt ähnlich, aber mit Schwerpunkt sektorenübergreifend nutzerorientierte Versorgungsansätze und innovative Wohn-, Pflege- und Sorgeformen über die Lebensspanne. Leitidee ist «Ageing in Place» am «Gesundheitsstandort Privathaushalt».

    Mit dem dreijährigen, praxisorientierten Forschungsprojekt «Generationenwohnen in langfristiger Perspektive – von der Intention zur gelebten Umsetzung» möchte das ETH Wohnforum – in Kooperation mit der Careum Forschung – Generationenwohnprojekte unter die Lupe nehmen. Ein passender Ansatz ermöglicht es, die meist innovativen Ursprungsideen solcher Projekte nach mehrjährigem Bestehen mit der aktuellen Umsetzung zu vergleichen und den effektiven Entwicklungsprozess zu analysieren. Aus den Jahren der Projekterfahrung soll man lernen, denn Häusern und Siedlungen mit mehreren Generationen schreibt man grosses Potenzial zu, dass dort Solidarität und gegenseitige Unterstützung erwartet wird.

    Wünsche der Bevölkerung
    Gerade für das Älterwerden zu Hause sind solche unterstützenden Nachbarschaften wichtig. Neben altersfreundlichen Wohnungen und ambulanten sowie intermediären Versorgungsstrukturen gelten funktionierende Netzwerke im nahen Sozialraum als unerlässliche Voraussetzung – sowohl für die Einbindung ins soziale Leben als auch für allfällige Hilfeleistungen. Die zunehmend diversifizierten und individualisierten Lebensentwürfe sowie die erhöhte Mobilität können den Beziehungen zu anderen Generationen im Alltag vieler Menschen entgegenstehen. Es ist daher auch ein Wunsch eines Grossteils der älteren Bevölkerung, in einem Haus mit verschiedenen Generationen zu wohnen.

    Im Rahmen dieses praxisorientierten Forschungsprojekts wird ein Set von Projekten untersucht. Darin werden verschiedene Überbauungen und Siedlungen aus der Schweiz aufgenommen, die Zielgruppen aller Generationen, aber auch teilweise gezielt Personengruppen im Alter über 50 Jahre ansprechen. Manche davon wurden bereits von der Age-Stiftung gefördert.

    pd


    Die Age-Stiftung

    Die Age-Stiftung fördert Wohn- und Betreuungsangebote fürs Älterwerden in der deutschsprachigen Schweiz mit finanziellen Beiträgen. Um die Breite und Vielfalt von Wohnmöglichkeiten zu fördern, investiert sie in zukunftsfähige Projekte und informieren über gute Beispiele. Dabei stehen der alternde Mensch und seine Bedürfnisse im Zentrum. Die Stiftung berücksichtigt Lösungen, die den unterschiedlichen finanziellen, körperlichen und kognitiven Ressourcen alternder Menschen Rechnung tragen, die ihre Privatsphäre schützen und ihren Interessen entgegenkommen. Die Age-Stiftung unterstützt Projekte, die das Potenzial haben, neue Erkenntnisse zu gewinnen und dadurch das Themenfeld Wohnen und Altern weiterzuentwickeln.

    www.age-stiftung.ch

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